FAM: FamilienAktivierungsManagement

Families First* (in der Folge FF genannt) ist ein Kriseninterventionsprogramm für Familien in akuten Krisen, bei denen eine Herausnahme eines oder mehrerer Kinder oder Jugendlichen unmittelbar bevorsteht. Ziel ist die Vermeidung der Fremd- oder Fehlplazierung. Voraussetzung für den Einsatz von FF ist die Bereitschaft der Familie zur Veränderung der familiären Situation und der Wunsch des Kindes/Jugendlichen in der Familie bleiben zu können. Zudem muss für alle Familienmitglieder Sicherheit vor Gewalt und Missbrauch gewährleistet werden. 

Leistungsbeschreibung

  • Leistungsart: Families First
  • rechtliche Grundlagen; SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) § 27 Hilfen zur Erziehung
  • § 31 Sozialpädagogische Familienhilfe
  • Betreuungsalter: bis 18 Jahre
  • Standort: JHZ Helenenberg 54298 Welschbillig

Die Hilfe ist

  • zeitlich befristet
  • Ressourcen- und lebensweltorientiert
  • sie wird im Haushalt der Familie durchgeführt
  • zur Förderung des Selbsthilfepotentials
  • FF geht davon aus, dass Menschen besonders in Krisen bereit sind, Veränderungen herbeizuführen. Um die Energie der Krise zu nutzen, setzt FF unmittelbar (innerhalb von 24 Stunden nach Hilfesuchen) ein.
  • FF bündelt verschiedene Methoden der Familien- und Jugendhilfe.

Zielsetzung

  • Ziele der Leistungen Vermeidung von Fremdplazierung
  • Krisen erkennen, entschärfen und für Veränderung nutzen
  • Ressourcen der Familie aktivieren
  • Stärkung der erzieherischen Kompetenz - Klärung der Familienstruktur
  • Hilfe zur Selbsthilfe im Familiensystem

Zielgruppe

Familien in akuten Krisen mit drohender Herausnahme eines oder mehrerer Kinder und die Bereitschaft zur Veränderung ihrer familiären Situation signalisieren

Die Schwierigkeiten in der Familie können verschiedenster Art sein

  • unzureichende Wahrnehmung der Elternrolle
  • zusammengesetzte Familiensysteme (Stieffamilien) und daraus resultierende Probleme, wie Rollen- und Positionsdiffusität, Loyalitätskonflikte, Verlustängste, usw.
  • Scheidungsproblematik
  • alleinerziehende Mütter und Väter
  • aggressives Verhalten der Eltern und/oder Kinder
  • Schulproblematik (unregelmäßiger Schulbesuch, auffälliges Verhalten)
  • Verhaltensauffälligkeiten (Delinquenz, Drogen, etc.)
  • Beziehungs- und Paarproblematiken
  • Generationenkonflikt Jugendlicher - Eltern
  • sexueller Missbrauch außerhalb des Familienverbandes
  • gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Schulden, Wohnprobleme

Regelleistungen

Pädagogische Regelleistungen:

  • Erstkontakt innerhalb von 24 Stunden nach Anfrage durch das Jugendamt
  • Die Hilfe erfolgt im Haushalt der Familie
  • Die Hilfe erfolgt im Umfang einer halben Planstelle
  • Kontakte sind am Lebensrhythmus der Familie orientiert
  • In Notfällen ist eine Fachkraft für die Familie rund um die Uhr erreichbar
  • Das Programm ist auf sechs Wochen befristet
  • Die Hilfe besteht aus einer Kombination von lebenspraktischen und pädagogischen Methoden
  • Empfehlung und bei Bedarf Initiierung von Folgemaßnahmen
  • Das Programm bedarf nachfolgender Hilfen (Erziehungsberatung, Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe, Tagesgruppe, usw.)

Wir verwenden den international eingeführten und bewährten Begriff „Families First“. Unsere Mitarbeiter sind von der Gesellschaft für innovative Sozialarbeit gGmbH, St. Wendel. nach dem Programm Familienaktivierungsmanagement (FAM) ausgebildet.

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