Pater von Spee geht in die Oberpfalz

Veröffentlicht am: 16. Juli 2024

Donnerstag, 12 Uhr. Die Helenenberger Klosterkirche ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Gekommen sind Jugendliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Wegbegleiter, Mitbrüder, Ehemalige – sie allen wollen Pater von Spee verabschieden. Ganz vorne in der Reihe: Ulrich Graf von Plettenberg, der Generalvikar des Bistums Trier, Pater Christian Vahlhaus, SDB, Provinzialvikar, Helenenberg-Gesamtleiter Benedikt Quack und Josy für den Heimrat.

Zunächst hatte Pater von Spee das Wort ergriffen. „Es ist immer schön, ein Teil des Helenenbergs zu sein“, rief er in die Kirche, „und ich nehme von hier bei meinem Umzug Wesentliches mit.“ Dazu gehöre es, ein Ziel zu haben, betonte er: „Alle Jugendlichen hier haben ein Ziel – in der Schule, in der Ausbildung oder in der Therapie.“ Besonders wichtig ist ihm: „Die Gruppen, in denen ich Dienste übernommen habe, wissen: Ich kann nicht kochen. Aber wir haben immer Lösungen gefunden. Wenn etwa jemand Döner für alle holen war. Das zeigt: Mit Schwächen kann man umgehen!“ Genauso wichtig ist für den Pater: „Zuhören nehme ich mit. Denn hier wird zugehört, wenn es Stress gibt.“

Benedikt Quack erinnerte sich daran, wie er seinen Dienst auf dem Helenenberg aufgenommen hat. „Ich wurde mit einem Frühstück in der Leitungsrunde begrüßt“, sagte er, „beinahe am Ende kam Pater von Spee zu mir, drückte mir eine kleine Figur des guten Hirten in die Hand und sagte dabei: ‚Seien Sie ein guter Hirte!‘“ Diese Szene, meinte er, sei bezeichnend für Pater von Spee: „Es geht ihm immer um die Jugendlichen, dabei ist er kurz, knackig und mit klarer Botschaft.“ Außerdem erinnerte daran, wie der Salesianer Don Boscos in der Corona-Zeit eine Corona-Station aufgebaut und damit die Gruppen-Mitarbeiter massiv entlastet habe: „Dafür sind wir Ihnen unendlich dankbar.“

 

 

„Sie werden uns fehlen“, sagte Josy für den Heimrat – kurz nach dem eingangs zitierten Satz. Und er bedankte sich: „Für das offene Ohr, für die Unterstützung, für die richtigen Worte zur richtigen Zeit, für die Geduld, für das Welt-offenlegen, für den Rückhalt, für den Mut, dafür, dass Sie uns Kraft gegeben haben.“ Er legte eine kurze Pause ein, sah von Spee an und fasste zusammen: „Danke für die gute Zeit.“

Es war ein bewegender Moment, der in der vollen Kirche erst für einen kurzen Moment der zustimmenden Stille – und dann zu spontanem Beifall geführt hat.

Pater Christian Vahlhaus, der Provinzvikar, hat seinen Mitbruder direkt angesprochen: „Als Provinzialvikar danke ich Dir für Deinen Einsatz auf dem Helenenberg, Meinolf.“ – Und an die Anwesenden gerichtet erläuterte er: „Meinolf hat hier gelebt, Als die Salesianer Don Boscos von hier zu den Mitbrüdern nach Trier gezogen sind, gab es Sorgen. Das war auch die Sorge, wie es hier ohne die Gemeinschaft weitergeht.“ Er weiß: „Die Sorge hast Du ernst genommen. Du hast diese Zeit überbrückt. Du bist immer ein kritischer Begleiter für Jugendliche und Mitarbeiter. Aber einer, der immer mit offenem Ohr dabei ist.“

 

 

Die Helenenberger hatten für ihren Pater selbstverständlich Abschiedsgeschenke vorbereitet, die sie ihm mit auf den Weg gegeben haben. Josy vom Heimrat hatte ein Buch im Gepäck, in dem sich alle Gruppen verewigt hatten. Von den „Offiziellen“ gab es einen Bücherständer. Den hatte sich der Geistliche gewünscht – und die Schreinerei hat ihn in Kooperation mit der Metallwerkstatt nach den Vorstellungen des Pastoralbeauftragten gebaut. Dazu gab es noch ein Poster, auf dem alle Helenenberg-Gruppen mit Foto zu sehen sind. Und: den Pater-von-Spee-Cup. Der wurde am Nachmittag ausgetragen – als Menschenkicker-Turnier. Gewonnen haben sich ihn die Kicker der Helenenberg-Metaller.

 

 

Aber gespielt wurde erst, nachdem sich alle gemeinsam gestärkt hatten. Gemeinsam wurde nach dem Impuls in der Kirche im Innenhof gegessen. Burger und Pommes – auch das hatte sich Pater Meinolf von Spee zu seiner Verabschiedung gewünscht.

 

 

 

Pater Meinolf von Spee wird neue Aufgaben für die Salesianer Don Boscos in Kloster Ensdorf in der Pfalz übernehmen. Neuer Pastoralbeauftragter im Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg wird Pater Otto Nosbisch, der bisher Direktor und Einrichtungsleiter der Salesianer Don Boscos in Essen war. Er wird am Helenenfest (1. September) offiziell in sein Amt eingeführt.